PETER, mach uns den HALLE-HITLER!

19Okt08

Wie erzürnt man einen Hallenser? Ganz einfach, man redet schlecht über Peter Sodann. Dabei passt der bräsige 72-Jährige zu Halle wie das Kippensieb zum Pissoir. Kaum einer verkörpert so wie Sodann das Lebensgefühl des unterdrückten Ossis, des von fiesen Mächten um den eigenen Erfolg Gebrachten, des Beleidigten, Entehrten; kurz: des Zonenopfers. Vorgetragen in einem der hässlichsten Dialekte, den es in dieser Republik zu sprechen gibt, zeigt der Hugo Chávez des Ostens mit dem Charme einer halbvollen Flasche Goldkrone, was für ein tabubrechender Outlaw er doch ist. Nachdem Sodann erst als Intendant des Neuen Theaters Halle wegen seiner stinklangweiligen Inszenierungen gefeuert und kurz darauf dankenswerterweise von der ARD nicht mehr als Schauspieler für neue „Tatort“-Episoden berücksichtigt wurde, besteigt der Vater eines Currywurstverkäufers nun die nächste Stufe der Karriereleiter: Bundespräsidentschaftskandidat.

Dachte man vor einigen Monaten noch, seine Reise mit der Super Illu, dem eigens für rumpeldumme Ossis gedruckten und deshalb extrem beliebten Magazin, zum Grab des im 1944 an der Ostfront gefallen Vaters, sei ein Indiz für das stete Verschwinden des Stammtischsozialisten von der Bildfläche, sieht sich nun getäuscht. Was zunächst als Lachnummer, die allenfalls zur Fremdscham taugte, anmutete und es auch ist, schließlich hat Sodann keinerlei reelle Chance, von der Bundesversammlung gewählt zu werden, entpuppt sich nun, mit jedem Satz mehr, den Sodann einem Provinzjournalisten in den Schreibblock diktiert, als eine Mischung aus Narzissmus, Altersstarrsinn und antikapitalistischer Selbstdarstellung. Sodann, der, hätte er die Möglichkeit, Deutsche-Bank-Vorstand Josef Ackermann umgehend in den Knast wandern ließe und George W. Bush mit Nicht-Beachtung strafen würde (man stelle sich hierbei Sodann mit der gezeigten Körperhaltung wie auf dem Bild unten beim Dinner im Oval Office vor) geriert sich als Rächer der Unterdrückten und authentischer Volksempfänger.

Das Zonenopfer johlt, der Nazi klatscht und der Rest fürchtet sich, nach der eigenen Berentung ebenfalls solch ein peinliches Bild abzugeben und wie Sodann in der Öffentlichkeit über die Gewohnheiten beim eigenen Stuhlgang zu berichten.

Die ARD kündigte unterdessen an, in ihrem als auch im Programm der Dritten, bis auf weiteres keine „Tatort“-Folge, in der Kommissar Ehrlicher seinem Handwerk nachgeht, mehr auszustrahlen. Wenigstens das.

Das sagt übrigens Hajo Schumacher über den kleinen, dicken Lokalmatator



2 Responses to “PETER, mach uns den HALLE-HITLER!”

  1. großer text! glückwunsch!

  2. Zapp, das Medienmagazin zerreißt den Irren auch ganz gut.
    Hier gibt’s eine Zitatesammlung: http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,OID5077968_REF2488,00.html

    und den Beitrag: http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_video/0,,OID5077968_VID5077804,00.html


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