ACH WÄR ES DOCH AKTIONSKUNST

07Aug08

Eine geistig ganz schön verwirrte Provinzposse aus Halle

Vor einigen Wochen – als man am Uniplatz zum ersten Mal einen Sessel und skurrile Zettel und am Juridicum bunte Klebeaufschriften vorfand – dachte man noch an eine verspätete Installation von „Theater der Welt“ oder mehr oder weniger unverständliche Aktionskunst für oder gegen irgendetwas Böses oder Gutes, vielleicht Bürokratie?
Mittlerweile sieht es danach aus, als könne man rund um die Uhr auf dem Uniplatz in Halle mehr oder weniger verwirrten-extrovertierten-autistischen Jurastudenten dabei zu gucken, mehr oder weniger einen Hungerstreik durchzuführen, eine Dauerdemonstration durchzuführen und per Uni-W-Lan live im Internet davon zu berichten, und dabei allerlei D-Prominenz der Uni und der Juristischen Fakultät zu dissen. Das ist durchaus einen Besuch wert, und spätestens bei der lektüre der „Presseerklärung“ und anderer lustiger Texte des juristisch versierten Hartmanns (siehe Fotos) ist gute Laune vorprogrammiert.
Doch zurück zum Anfang. Nachdem vor mehr als zwei Wochen ein Bibliotheksnutzer – T.A. Hartmann – seinen Spind am Abend nicht ausgelehrt hatte, wurde dieser vom Bibliothekspersonal geöffnet. Soweit so gut, das ist nach Nutzerordnung so vorgesehen, weil die Spinde allen offenstehen sollen und nicht dauerhaft in Beschlag genommen werden sollen, holt man sich einen Spindschlüssel, stimmt man der Nutzerordnung zu. Doch es fehlte bei den entnommenen Sachen Hartmanns etwas, nämlich sein Laptop. Man würde nun folgenden weiteren Verlauf annehme: Hartmann fragt nach, die Sache wird bei der Polizei angezeigt und den Versicherungen zur Klärung übermittelt.
Es kommt jedoch anders – Hartmann ruft ein halbes Dutzend Uni-Verantwortliche an, man könnte meinen sie sind durch ihn genervt worden, geht zur Polizei, zur Staatsanwaltschaft, will alle mit Anzeigen überziehen, schreibt im Internet allerlei mehr oder weniger beleidigendes über allerlei Studenten, ein (Ex-?)Stura-Mitglied und dessen Freundin, irgendwelche Dekane etc. pp. Und zwischendurch trinkt er frischen Pfefferminztee und leidet bei einem Gewitter Todesängste (die Plane, die er in die Bäume vorm Audimax gehängt hat, wurde vom Wachschutz entfernt). Permanent berichtet er von seinen Emotionen und glorreichen Taten und anderen weltbewegenden Dingen im Internet (http://www.tah.ch/hungerstreik)- unbedingte Lektüreempfehlung!! – und je mehr man liest, es gehe hier um die „Kernbereiche des Rechts, der Demokratie und der Selbstverständlichkeit“, desto sicherer wird man sich: das ist so dermaßen keine Aktionskunst, das ist skurrilster Ego-Trip von einem Möchtegern-Philosophiestudenten-Juridicum-Nutzer-Schweizer(?)-Provinzheini, der bisher nur dadurch aufgefallen ist, dass er in das Verzeichnis der lieferbaren Buecher (VLB, die mit den ISBN-Nummern) als Autor das teuerste Buch der Welt eingetragen hat und nun als „Grösster Philosoph aller Zeiten“ gerne auf Literaturmessen eingeladen werden will. Witzige Aktion, könnte man meinen, doch der selbsternannte „Schriftsteller und Poet“ beherrscht nicht mal die Basis der deutschen Grammatik, und auch hier in Halle muss man feststellen: es ist keine Kunst, es ist nur ein provinzielles Trauerspiel.

Ort: Juridicum/Uniplatz
Zeit: 24 h
Exzentro-Autismus-Faktor: 100%
Peinlichkeitsfaktor: 70%
Partyfaktor: 45%
Spaßfaktor: 90%

P.S.: Die Soligruppe „United we stand – Support Hardcore-Harti!“ruft nach einem hinterhältigen Überfall durch zwei Hiphop-Wänster letzte Nacht zum Solicamping auf, wie uns eben auf dem Uniplatz mitgeteilt wurde. Parole Picknick!



3 Responses to “ACH WÄR ES DOCH AKTIONSKUNST”

  1. Er lebe hoch! Gerüchte über McDonalds-Stippvisiten von Hardcore Harti sind falsch und eine Lüge! Er hält sein Wort und führt weiterhin eisern den heroischen Kampf gegen die hallische Spind-Mafia! Soli-Aktivisten willkommen!

    Soligruppe „United we stand – Support Hardcore-Harti!“

  2. 2 Mahatma - Mahatmanich

    armer trottel,
    weiß auch noch was ihm entgeht:

    heute 2zimmerküchebar.
    ab um neun mit aufgelegtem.
    von lowskii und mila stern

    selbst schuld!

  3. 3 molli wolle

    isch guck mör lieber de eröffnungsfeyer der olymbia in bekin an


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